Wofür steht eigentlich „SIX SIGMA“?

SIX SIGMA
SIX SIGMA – bei einer DER Top-10 Qualitäts- und Managementmethoden weltweit, ist der Name Programm. Wer sich ein wenig an Mathematik und Statistik zurückerinnert, der ahnt bereits, dass bei der Optimierung von Prozessen die Standardnormalverteilung eine wichtige Rolle spielt und damit die Kenngröße der „Standardabweichung“ – und schon sind wir beim Sigma (σ). Schauen wir nachfolgend genauer hin …
Fehlerfreiheit als Maxime
 Ziel von Six Sigma sind nahezu fehlerfreie Abläufe, Produkte und Prozesse. Diese setzen ein hohes Maß an Prozessgüte voraus. Prozessgüte umschreibt die Fähigkeit eines Prozesses, das von ihm verlangte Produkt (bzw. die Dienstleistung, den Vorgang, die Konstruktion etc.) ohne Abweichung immer und immer wieder zu reproduzieren. Je höher das Maß der Prozessgüte, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit von Abweichung, desto geringer ist das Auftreten von Fehlern.
Erinnern Sie sich an die Normalverteilung?
 Das Grundrauschen lässt sich mathematisch-statistisch durch die Gauß’sche Normalverteilung abbilden, die nicht nur in der Schule, sondern ggf. auch einmal auf einem 10 DM Schein Ihr Leben kreuzte. Diese in der Statistik so wichtige Verteilungsform, auch als Glockenkurve bezeichnet, wird durch zwei Parameter beschrieben: Den Mittelwert μ, der die Lage der Kurve definiert, und die Standardabweichung σ, die die Breite der Kurve definiert und damit die Streuung des Prozesses beschreibt.
Normalverteilung
Die Standardnormalverteilung ist auch bekannt als die Gaußsche Glockenkurve. Sie ist charakterisiert durch ihre beiden Kennwerte, den Mittelwert μ und die Streuung σ..
Je schlanker, desto besser
 
Ein normalverteilter Prozess verläuft gewöhnlich nicht im luftleeren Raum, sondern hat sich gewissen Anforderungen zu unterwerfen. Diese sog. Spezifikationen bringen Ober- und Untergrenzen mit sich, an denen sich die Spreu vom Weizen trennt: Alle Prozessergebnisse innerhalb der Spezifikationsgrenzen sind gut, alle außerhalb liegenden Prozessergebnisse fehlerhaft und schlecht, da sie die Vorgaben nicht erfüllten. Sie müssen nachgearbeitet, weggeworfen werden oder führen später ggf. zu Problemen funktionaler und auch monetärer Art. Der Prozess muss also seine Grenzen klar im Auge behalten und hat somit ein klares Schönheitsideal: Je schlanker, desto besser – oder: So schlank wie nötig.
Sechs Sigma: 99,99966 % Qualität
 
Aber wie schlank soll er nun sein der Prozess, damit er als „gut“ bezeichnet werden kann? SIX SIGMA hat hier eine klare Vorstellung: Sechs Standardabweichungen links und sechs rechts des Mittelwerts müssen innerhalb der Spezifikationsvorgaben liegen. Dann spricht man von einem „SIX SIGMA Prozess“, der auf Basis der Normalverteilung 99,99966 % Qualität hervorbringt und nur 3,4 ppm Ereignisse als fehlerhaft zu bemängeln lässt (3,4 Fehleranteile pro 1.000.000 Einheiten). Ein Ergebnis, dass für die meisten Industriezweige wirtschaftlich sehr erstrebenswert ist, da es die sonst massiven Fehlerkosten attraktiv zu minimieren vermag.
Merke: Six Sigma und das Sigma-Niveau
 
  • Das Sigma-Niveau eines Prozesses beschreibt die Prozessgüte.
  • Je größer der Sigma-Wert ist, desto höher ist auch die Prozessgüte.
  • Das Ziel von SIX SIGMA (6σ) umschreibt eine Fehlerwahrscheinlichkeit von 3,4 ppm bzw. eine Qualität von 99,99966 % – nahezu fehlerfrei.
  
  
Cindy Heinzemann | Q-LEARNING
Cindy Heinzemann
Training, Coaching, KursentwicklungDank ihrer langjährigen und umfassenden Erfahrung in der Leitung von LEAN- und SIX SIGMA-Projekten sowie im Coaching begleitet Cindy Heinzemann unsere Teilnehmenden zielgerichtet durch die Kurse. Mit ihrem fundierten Fachwissen und ihrer positiven Art versteht sie es, theoretische Inhalte mit praxisnahen Erfahrungsberichten zu verbinden und dadurch den Lernerfolg zu gewährleisten. Als zertifizierte Nachhaltigkeitsmanagerin (TÜV) liegt es ihr sehr am Herzen, die Zukunftsfähigkeit für Neuentwicklungen oder Verbesserungen von Produkten und/oder Prozessen als Selbstverständlichkeit zu berücksichtigen und somit nachhaltige Lösungen zu gewährleisten.
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