Standardisierung leicht gemacht
22. Jun. 2018 | Dorthe Wendt | 2 min. | PDF-Version
Was ist eigentlich ein Standard? Warum ist er so wichtig? Und: Wer „erfindet“ denn überhaupt Standards?
Ein Standard ist die beste, sicherste und einfachste Art, eine Tätigkeit zu verrichten. Es ist also aus verschiedensten Gründen sinnvoll, viele sich wiederholende Tätigkeiten im Job zu standardisieren, z. B. um eine immer gleichbleibende Qualität zu liefern, um stets handlungsfähig zu sein oder um Arbeitsergebnisse just-in-time abliefern zu können. Nur: Wer bestimmt, welches tatsächlich die beste, sicherste und einfachste Art ist, eine Tätigkeit zu verrichten?
Ein Standard ist die beste, sicherste und einfachste Art, eine Tätigkeit zu verrichten.
„Not invented here!“
Führungskräfte sind meist schnell dazu geneigt, einen Standard festzulegen. Aus ihrer (externen) Sicht versuchen Sie, ihrer Mannschaft vorzugeben, wie sie zu arbeiten hat. Doch dies ist nicht immer empfehlenswert. Ein von oben vorgegebener Standard wird nur zu gerne von seinen Anwendern in Frage gestellt oder gar überhaupt nicht erst beachtet, denn: „Die da oben wissen doch gar nicht, was wir hier wirklich tun!“
Wie wird ein Standard also erstellt?
Ein Standard ist ein leicht verständliches Dokument, das jedem Beteiligten im Arbeitsprozess hilft, seine Aufgaben effektiv und effizient auszuführen. Seine Definition bedarf der Kenntnis und Beleuchtung vieler Aspekte, Fakten und Gegebenheiten. Sie ist also nicht Aufgabe eines einzelnen, sondern das Ergebnis anspruchsvoller Zusammenarbeit aller Player.
Operatives Wissen und klare Zielausrichtung
Dass hier neben der Prozesssicht auch wichtige Rahmenbedingungen, Vorgaben und Ziele berücksichtigt werden, ist wiederum Aufgabe der Führungskräfte: Sie legen fest, was standardisiert werden soll und steuern übergeordnete Aspekte ein wie beispielsweise Sicherheitsvorgaben, technologische Gegebenheiten, grundsätzliche ergonomische Aspekte oder auch den Anspruch an die Produktqualität.
Teamarbeit ist gefragt …
In praktischen und idealerweise gut moderierten Workshops stellt sich das Arbeitsteam seiner Standardisierungsaufgabe unter Berücksichtigung der Vorgaben und Notwendigkeiten. Ziel ist es, anhand einer offenen Diskussion aller den besten, sichersten und einfachsten Weg zu finden, die betrachteten Aufgaben zu verrichten. Die Entscheidung dafür sollte stets im Konsens der Beteiligten fallen, um die notwendige Akzeptanz aller zu erreichen – beste Vorzeichen für eine gelungene Einführung der neuen Standardvorgaben in den Arbeitsalltag.
Ist ein Standard erst einmal etabliert, profitiert das gesamte Unternehmen davon: Abweichungen vom Standard, also mitunter teure oder später teuer werdende Fehler, fallen schneller auf und die Qualität kann messbar gesteigert werden. Ein lohnenswertes Unterfangen, das ganz nebenbei bemerkt auch zur Steigerung der Zufriedenheit der Beteiligten selbst – sowie auch neuer Mitarbeiter – führt.
Dorthe Wendt
Kundenbetreuung und Expertensupport
Dorthe Wendt ist Produktmanagerin und Karrierecoach bei Q-LEARNING. International und branchenübergreifend erfahren, begleitet sie zahlreiche Q-LEARNING Teilnehmer zielsicher auf deren Bewerbungs- und Karriereweg.
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